Geflüchtete, die Asyl beantragen, müssen in Erstaufnahmen wohnen – auch dann, wenn sie in Hamburg Familie oder Freund:innen haben, bei denen sie privat wohnen könnten. Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft beantragt in der morgigen Bürgerschaftssitzung, die Wohnverpflichtung in den Erstaufnahmen aufzuheben.
„Das Leben in den Erstaufnahmen ist sehr belastend. Dort herrschen beengte Verhältnisse. Räume werden oft mit zehn oder mehr Personen geteilt. Ein eigenständiges Kochen von Mahlzeiten ist nicht möglich. Die Einschränkung der Freiheit ist enorm. Die Wenigsten möchten daher in der Erstaufnahme bleiben.“
Auch der Hamburger Senat müsste ein Interesse daran haben, dass die Menschen zeitnah die überlasteten Erstaufnahmen verlassen.
„Angesichts der angespannten Unterbringungssituation könnte der Senat die Wohnpflicht jederzeit aufheben. Das wäre eine Win-Win-Situation für Geflüchtete und die Stadt. Es wäre ein Stück mehr Menschlichkeit, wenn der Senat den Weltflüchtlingstag zum Anlass nehmen würde, die Wohnpflicht in der Erstaufnahme aufzuheben. Berlin macht es vor, Hamburg sollte dem Beispiel folgen.“
Den Antrag (Drs. 22/12140) der Linksfraktion finden Sie
hier.