Die Mitarbeiter_innen des Unterkunfts- und Sozialmanagements (UKSM) von fördern&wohnen haben wegen Personalmangels in den Wohnunterkünften eine gemeinsame Überlastungsanzeige für den gesamten Bereich Eimsbüttel gestellt. Dies bringt eine Anfrage (Drs. 21/19013) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft zutage. „Wenn Mitarbeiter_innen zu einem solchen Mittel greifen, dann bedeutet das Alarmstufe Rot“, kritisiert Carola Ensslen, Eimsbütteler Bürgerschaftsabgeordnete und Fachsprecherin für Integration der Fraktion. „Das offenbart, dass fördern&wohnen ziemlich nachlässig mit seinen Fürsorgepflichten umgeht. Hier hätte viel eher für personelle Entlastung gesorgt werden müssen. Und natürlich hat das auch Auswirkungen auf die Geflüchteten und Wohnungslosen in den Unterkünften. Integration bleibt so auf der Strecke.“
Die Situation in Eimsbüttel ist nur eine Zuspitzung der Personalsituation bei fördern&wohnen. Das Unternehmen wächst nach wie vor, die Besetzung von vakanten Stellen geht nicht schnell genug. Neben Überlastungsanzeigen drückt sich die schwierige Situation für die Mitarbeiter_innen auch in einer hohen Zahl von fast 1.000 Überstunden beim UKSM in diesem Jahr und einer sehr hohen krankheitsbedingten Fehlzeitenquote von 11,5 Prozent im Mitarbeiter_innenschnitt aus. „Im Normalfall liegt der Krankenstand im Schnitt bei vier bis fünf Prozent“, so Ensslen. „Da liegt also bei fördern&wohnen etwas richtig schief. Das verwundert nicht: Wenn für Sozialarbeit, Beratung und Mitmenschlichkeit nicht genug Zeit ist, bringt das Mitarbeiter_innen an ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen.“