SPD und Grüne haben sich gestern Abend einmal mehr der Abschaffung von Minijobs verweigert. Im Sozialausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft drückten sie den Antrag 21/13432 der Fraktion DIE LINKE („Minijobs abschaffen – mehr reguläre Beschäftigung ermöglichen!“) mit einem eigenen Antrag weg. „Der Zusatzantrag, den Rot-Grün vorgelegt und beschlossen hat, ist wieder einmal total weichgespült“, kritisiert Carola Ensslen, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik der Linksfraktion. „Im Laufe des Jahres sollen weitere Erfahrungen ausgewertet werden, um danach darüber nachzudenken, ob Minijobber_innen und Arbeitgeber_innen über die Nachteile von Minijobs beraten werden sollen. Das geht vielleicht in die richtige Richtung, dauert aber viel zu lange – alle nötigen Erkenntnisse liegen doch bereits auf dem Tisch!“
Dass Minijobber_innen kaum berufliche Perspektiven haben und oft unter ihrer fachlichen Qualifikation beschäftigt sind, steht außer Frage. „Das wollen wir schnell ändern“, so Ensslen.
„Deshalb fordern wir neben einer Bundesratsinitiative zur Sozialversicherungspflicht vom ersten verdienten Euro an für Hamburg auch eine Aufklärungskampagne und Beratung, um mehr Minijobber_innen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen.“