Beschäftigung und Arbeit finden Menschen in schwierigen persönlichen Lagen durch das „Tagwerk“-Programm – direkt in ihren Quartieren. Doch im März läuft dieses aus Landesmitteln finanzierte Programm aus. Mit einem Antrag (Drs. 21/11684) zur Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft am kommenden Mittwoch fordert die Fraktion DIE LINKE die Fortsetzung von „Tagwerk“ als Beitrag zur Stadtteilentwicklung. „Die Träger möchten dieses niederschwellige Angebot aufrechterhalten, werden aber vom Senat hängen gelassen“, erklärt Carola Ensslen, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion. „Dabei wollen SPD und Grüne laut ihrem Koalitionsvertrag doch selbst mit integrierter Stadtteilentwicklung gegen die soziale Spaltung der Stadt angehen.“
Menschen, bei denen gravierende Hemmnisse für die Vermittlung in Arbeit vorliegen, bietet das Programm die Chance, wieder Halt zu finden und Fuß zu fassen. „Sie werden da abgeholt, wo sie leben“, erläutert Ensslen. „Und sie können frei und ohne Zwang im Rahmen ihrer Belastungsgrenzen in den vielfältigen Projekten mitwirken. Das kann zum Beispiel die Reparatur von PCs oder Fahrrädern sein oder die Arbeit auf einem Bauernhof oder im Café.“ Damit stärken die „Tagwerk“-Projekte auch die soziale Infrastruktur in benachteiligten Stadtteilen wie Steilshoop, Kirchdorf oder Dulsberg. Das Budget dazu ist mit weniger als 1,5 Millionen Euro vergleichsweise gering, erinnert Ensslen: „Durch die Senatspolitik zieht sich trotz hoher Steuereinnahmen ein roter Faden unsozialer Kürzungen ausgerechnet bei niederschwelligen Projekten, die mit wenig Geld viel bewirken. Tagwerk muss bleiben!“