Die Zahl der in Minijobs Beschäftigten hat sich laut DGB in den letzten 15 Jahren in Hamburg fast verdoppelt. „Minijobs sind nur ein Teil der Probleme, die trotz der hohen Beschäftigung am Arbeitsmarkt herrschen: Zu nennen sind unter anderem auch die Lohnentwicklung, Niedriglöhne, Befristungen oder Langzeitarbeitslosigkeit“, kommentiert Carola Ensslen, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
„Dennoch begrüßen wir es, dass der DGB Hamburg nun die Minijobs als die Wurzel vielen Übels in den Blick nimmt. Minijobs sind ganz häufig weiblich und zementieren gemeinsam mit dem Ehegattensplitting das männliche Alleinverdiener-Modell. Altersarmut ist damit programmiert.“
Die Umsetzung der DGB-Forderungen an den neuen Ersten Bürgermeister etwa nach der Beratung von Betroffenen, aber auch von ArbeitgeberInnen über die Nachteile von Minijobs wäre ein erster, auf Hamburger Ebene schnell umzusetzender Schritt, um Minijobs zumindest dort einzudämmen, wo sie aus Unkenntnis eingegangen oder angeboten werden, so Ensslen. „Grundlegende Änderungen müssen von Berlin ausgehen. Es ist aber richtig, Hamburg in die Pflicht zu nehmen, sich dafür einzusetzen, dass etwa Minijobs ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig sein müssen. Die LINKE wird sich auf politischer Ebene ebenfalls weiterhin für grundlegende Änderungen bei Minijobs einsetzen.“