Leben ohne Strom und Gas: 8100 Stromsperren seit Oktober 2017

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Mehr als 8.100 Hamburger Haushalten wurde seit Oktober letzten Jahres der Strom gesperrt. Seit Anfang des Jahres gab es 5.835 Stromsperren. Das ergibt eine kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/14236). „Ein Leben ohne Strom und Gas ist kaum vorstellbar, aber für nicht wenige Menschen ist das die bittere Realität. Die Zahlen sind seit Jahren auf einem gleichbleibend hohem Niveau. Sie verdeutlichen, dass Hamburg endlich was dagegen tun muss – beispielsweise durch die Einrichtung von Clearingstellen oder einem runden Tisch, wie es Nordrhein-Westfalen vormacht“, so Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion.

Unbezahlte Stromrechnungen sind in den seltensten Fällen ein einmaliger finanzieller Engpass und nicht selten der Auslöser eines Wohnungsverlustes. Denn es sind nicht nur die Kosten der angelaufenen Rechnungen und zusätzliche Mahnkosten, die die Kund_innen bezahlen müssen, auch die Sperrung und den späteren Wiederanschluss müssen die Betroffenen selbst bezahlen“, erklärt Özdemir.

Allein der Grundversorger Vattenfall hat im abgefragten Zeitraum 603.698 Mahnungen verschickt.

Hinzu kommt, dass Stromkosten aus dem Regelsatz gezahlt werden müssen. Rein rechnerisch sind dafür rund 33 Euro vorgesehen. Das ist schon knapp kalkuliert. Besonders hart trifft es aber Haushalte, die Elektro-Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung haben. Eine Person kann dafür gerade einmal 9,57 Euro Mehrbedarf geltend machen. Das reicht längst nicht. Die Mehrkosten liegen bei ca. 25 Euro. Außerdem wird der Mehrbedarf nur auf Antrag gezahlt. Viele ALG-II-Bezieher_innen wissen aber gar nicht, dass ihnen das zusteht, weil Beratung zugunsten der Betroffenen in den Jobcentern klein geschrieben wird“, erläutert die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion, Carola Ensslen.

 

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