Integration ist natürlich ein Thema, das längst nicht nur Geflüchtete betrifft. Aber angesichts der schlechten Wohnsituation in den öffentlichen Unterkünften, sollte es eigentlich ein größeres Thema sein.
Schon lange fordern deshalb Flüchtlingsinitiativen, Sozialverbände, Geflüchtete selbst sowie Menschen, die haupt- oder ehrenamtlich in die Begleitung von Geflüchteten eingebunden sind, dass das Unterkunfts- und Sozialmanagement (UKSM) in öffentlich- rechtlichen Unterkünften (örU) mehr macht als die sog. Orientierungsberatung.
Selbst die CDU hat dies erkannt und in einem Bürgerschaftsantrag gefordert, dass Mitarbeiter*innen des UKSM nur noch für 50 Geflüchtete statt für jetzt 80 zuständig sein sollen. Das geht in die richtige Richtung, greift für uns aber zu kurz. Geflüchtete müssen angesichts der Wohnungsnot in Hamburg mehrere Jahre in öffentlichen Unterkünften leben. In diesen wichtigen Jahren des Ankommens werden entscheidende Weichen für das weitere Leben hier gestellt. Da verwundert es, dass seitens fördern&wohnen so wenig Unterstützung vorgesehen ist. Wir haben deswegen beantragt (Drs. 21/18143), dass fördern&wohnen mehr in die Ziele des Hamburger Integrationskonzepts eingebunden wird. Hilfreich dafür wäre es, in Form eines Fallmanagements die wechselseitigen Schritte des Ankommens mit den Geflüchteten zu vereinbaren und sie dabei entsprechend ihrem Bedarf zu begleiten.
Solche Überlegungen werden aber von Rot-Grün schlicht ignoriert. Die Anträge wurden abgelehnt, noch nicht einmal im Sozialausschuss soll darüber diskutiert werden. Wir halten das für ein enorm großes Versäumnis. Wer in der Flüchtlingshilfe aktiv ist, kennt viele Menschen, bei denen so viel Zeit verloren gegangen ist, weil sie sich im Dschungel der Bürokratie verlaufen haben. Sie sind aber leider in der öffentlichen Wahrnehmung unsichtbar. Es bleibt der Auftrag der LINKEN, darauf aufmerksam zu machen.