Der Hamburger Senat meldete, dass in der Wandsbeker Unterkunft Walddörferstraße (mindestens) sieben von 300 Bewohner_innen positiv auf COVID-19 getestet wurden.
„Damit ist nun genau das passiert, wovor Wissenschaftler_innen, das Robert-Koch-Institut, die Europäische Kommission und der UNHCR gewarnt haben. Unterkünfte mit beengter Belegung bergen eine große Infektionsgefahr. Statt vorbeugend die Belegung zu entzerren, hat der Senat sehenden Auges solche Infektionen in Kauf genommen. Noch nicht einmal um den Schutz von Risikogruppen hat er sich nachhaltig gekümmert“, kritisiert Carola Ensslen, flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
„Dass nun 300 Menschen in Zwangsquarantäne versetzt werden, ist untragbar. Erfahrungsgemäß dauert eine solche Quarantäne wegen der Ketteninfektionen weit länger als 14 Tage“, erklärt Ensslen. „Es muss sofort für eine anderweitige Unterbringung aller betroffenen Personen gesorgt werden. Längere Freiheitsbeschränkungen sind nicht hinnehmbar und können außerdem zu Jobverlusten von Leuten führen, die nicht zur Arbeit gehen können.”
DIE WELT berichtet in ihrer Online-Ausgabe am 23. Juli 2020 darüber.
Die Antworten auf unsere parlamentarische Anfrage (Drs. 22/866) dazu können hier abgerufen werden.