Hamburg nimmt 8 der 47 Kinder auf, die der Bund aus griechischen Lagern geholt hat. Perspektivisch könnten es bis zu 50 Kinder und 100 schutzbedürftige Menschen im Familienverband werden. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 22/126) hervor.
„Ich bin froh um alle Kinder und Erwachsenen, die aus den katastrophalen Zuständen der griechischen Lager befreit werden und bei uns eine Lebensperspektive erhalten. Wir sehen daran, dass es auch in Zeiten der Corona-Krise geht, Geflüchtete aufzunehmen. Nur ist das, was Deutschland, was Hamburg macht, gerade mal ein Tropfen auf dem heißen Stein“, so Carola Ensslen, Fachsprecherin für Geflüchtetenpolitik der Linksfraktion.
Hamburg reihe sich damit lediglich in die Aufnahme der von den Regierungsfraktionen im Bundestag beschlossenen 1.000 bis 1.500 Geflüchteten ein, was für Deutschland ohnehin schon wenig sei. „Unsere Forderung ist aber, dass Hamburg darüber hinaus im Rahmen einer Landesaufnahme Menschen aus den Lagern holt. Der rot-grüne Senat folgt nur willfährig der umstrittenen Rechtsauffassung des Bundesinnenministeriums, dass die Länder dies nicht dürfen. Noch schlimmer: der Senat will nicht einmal Menschen in Eigenregie aufnehmen. Es ist eine Schande, dass SPD-Innensenator Grote eine Linie mit dem innenpolitischen Hardliner Seehofer verfolgt“, kritisiert Ensslen.